Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an. (E.T.A Hoffmann)

Hotel

von THEATER 1000 HERTZ

UA 01.04.2004 / ARTheater Köln

Ein Hotel am Rande einer Großstadt unserer Zeit. Nicht gerade First Class, eher eine Absteige. Es ist Nacht. Fünf Frauen treffen aufeinander. Jede ist aus einem anderen Grund an diesen Ort gekommen. Aus zufälligen Begegnungen entwickelt sich ein Beziehungsgeflecht. Für eine Nacht sind sie Schicksalsgenossinnen, teilen ihre Sehnsüchte und ihre Träume. Am nächsten Morgen geht jede wieder ihres Wegs, der nicht mehr derselbe sein wird wie zuvor. »Hotel« verzichtet auf Sprache und erzählt seine Geschichte mit Musik. Jede der Figuren hat ein Leitmotiv, das sie charakterisiert und durchs Stück begleitet. Auch besondere Stimmungen haben eine eigene Klangwelt. Ohne Worte auszukommen bedeutet hier nicht Einschränkung, sondern Entlastung und Focus auf die Möglichkeiten nonverbaler Kommunikation. Ein erleichtertes Aufatmen in der Welt permanenten Gefasels.

mit Brit Dehler, Charlotte Luise Fechner, Heidrun Grote, Rebecca Madita Hundt, Beate Kellmann / Dramaturgie: Silke Hildebrandt / Licht: Katja Winke / Inszenierung: Christina Vayhinger

PRESSESTIMMEN

„»Hotel« kommt ganz ohne Sprache aus. Statt auf Sprache baut das Team auf Musik, Bewegungen und die Kraft der Assoziationen, die einem beim Wort »Hotel« einfallen: Anonymität und Unstetigkeit, aber auch Entspannung und Ruhe. Die Art und Weise, wie die Räume durch die Frauen durchbrochen werden, ist geschickt arrangiert (…) Gerade bei den Soloauftritten gelingen höchst komische und traurige Bilder, wenn beispielsweise das Zimmermädchen zum Tango ein Hemd bügelt und das Bügeleisen als Lustobjekt benutzt, oder die Prostituierte unter den hohen Lederstiefeln grüne Söckchen trägt und todtraurig ins Nichts starrt.

Das Konzept weitgehender Nonverbalität errichtet den Schauspielerinnen schwere Hürden und stellt hohe Ansprüche an Mimik, Gestik und Körperbeherrschung. Für die Momente, in denen das gelingt, ist dieses Hotel eine Reise wert.“

(Kölner Stadtanzeiger 04/2004)

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„Ein ehrgeiziges Unternehmen, das ohne Sprache auskommt. Jede Protagonistin wird mit einem musikalischen Motiv eingeführt, Jazz, Pop und Klassik prallen dabei manchmal knallhart aufeinander. Vayhingers Ansatz, auf die körperliche Ausstrahlung der Darstellerinnen zu setzen und das Wort ganz auszuschließen, verdient Respekt.“

(Kölnische Rundschau 04/2004)

Fotos: © Wolfgang Weimer